Unser erster China-Radler

Höchste Zeit, das nachzutragen. Den Richard Haumann bitte ich um Nachsicht, es war das ganze Jahr einfach zu viel los. Dabei war ich des öfteren in Gedanken bei seiner Mammut-Reise und habe mich gefragt, wie’s ihm wohl so geht. Jetzt kann man gerade allerorten lesen, dass sie’s geschafft haben: Sie sind tatsächlich angekommen rechtzeitig zur Eröffnung der olympischen Spiele: in Peking! Mitte Februar war eine Gruppe von 15 Radlern in Athen beim Ur-Olympia zu dieser 175-tägigen Tour aufgebrochen, die sie durch Griechenland, Türkei, Georgien, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kasachstan, Kirgistan und zuletzt fast durchs ganze China führen sollte. War des öfteren nicht ganz ungefährlich (immerhin ist gestern Krieg zwischen Russland und Georgien ausgebrochen). „Lebensgefährlich“, schreibt Haumann, war es an der kasachischen Grenze. Seine nüchternen Zahlen: 640 Stunden im Sattel, 14.032 km, 93.542 Höhenmeter. Daraus errechne ich die Leistungsdaten: „schlappe“ 3,65 tatsächlich gefahrene Stunden pro Tag, bei allerdings stattlichen 22km/h, ergibt tägliche 80km und 535 Höhenmeter. Irgendwo im Kaukasus muss es über einen 5000er-Pass gegangen sein. Wie das ging, will ich dann persönlich noch erzählt bekommen. Bis dahin werd ich’s nun endlich wieder mal selber nachlesen auf seinem Reise-Blog http://www.docseidenraupe.blogspot.com. War vor Beginn der Reise mal drauf, als der Blog noch ganz jung war. War nett wie er begann: mit heftigem Gejammer! Die ganze Gruppe musste mit identischen, „normalen“ (gesponserten) Trekking-Rädern fahren, was der Ersatzteile wegen auch sinnvoll war. So musste der Richard (ist übrigens der „Arztnachbar“ in der news vom 15.10.2007, der sich jetzt auch mal seine Auszeit nahm) 1/2 Jahr auf seinen geliebten atl verzichten. Jetzt schaun wir mal, wie sich der Umstieg wieder zurück anlässt. Könnte ja aufschlussreich sein, sowas hat man ja sonst nie.

Am Welt-Aids-Tag 01.12.2008 nachgetragen: So hat sich die Geschichte weiter zugetragen. Kaum war der Richard heimgekehrt, war seine erste Amtshandlung, dieses China-Bike zugunsten der Aids-Hilfe zu versteigern – der Richard ist hier in TÜ DIE Anlaufstelle von Drogenkranken und Aids-Patienten. Und anschließend gönnte er seinem atl und sich eine Ausstattungs-Aufmotzung, die letztendlich teurer wurde, als das, was das China-Bike noch einbrachte, und das war nicht wenig. Und er sei so froh, seinen atl wiederzuhaben.