IHK und grüne Regierung?

Allenthalben kann man ja in allerlei Zeitschriften über Firmen wie der unseren, sowie deren Produkte lesen, meistens nicht das relevanteste. Doch diese Veröffentlichungen hier sind schon bemerkenswert. Gleich zwei Artikelchen auf einem Terrain, wie es fremder kaum sein kann: in der Monatszeitschrift „Wirtschaft“

"Wirtschaft"

„Wirtschaft“

der für uns „zuständigen“ Industrie- und Handelskammer (IHK) Reutlingen. Die hat sich zuletzt primär hervorgetan als Dauergastgeberin unseres soeben weggemachten CDU-MP Rambo-Mappus.

(Ein befreundeter Kunde und Firmeneigner lässt gerade gerichtlich prüfen, wie es sein konnte, dass diese IHK die Beiträge aus unserer Zwangsmitgliedschaft dazu verwandte, sich dermaßen pro Stuttgart 21 engagiert zu haben).

In dieser Zeitschrift – ansonsten in kühlen Blassblau-Grau-Farbtönen gehalten, was wohl landauf-landab eine speziell verstandene „Seriosität“ signalisieren soll – wirken diese Beiträge schon noch erfrischend anders. Die Vorgeschichte grob: Bosch (in Reutlingen größter Arbeitgeber) springt auf den Elektrorad-Markt auf mit eigenem Antriebskonzept. In konzertierter Aktion mit der IHK soll dieses promotet werden. Es gibt eine Kampagnen-Eröffnungsveranstaltung, geladen die regionale Fahrradbranche, der Baumann wird extra begrüßt: als kritischer Fremdkörper (sie kam also bereits an, Radnabels Kritik in dieser Sache – siehe die Trilogie zum Elektrofahrrad in früheren news). Als erster weiterer Coup der Kampagne war wohl die Titelstory „Mein Bike“ in dieser IHK-Zeitschrift gedacht. Der Kampagne-Chef schreibt seine reißerische Pro-E-Bike-Intro. Danach wird die real existierende Radbranche der Region portraitiert, da ist der Umgang mit dem E-Zusatzmotor dann mindestens

"entspannt"

„entspannt“

„entspannt“. Und dann liefert drei Seiten weiter ein anderer Redakteur diesen „Unfall“ mit dem Portrait von Jens, dem Ersten,

Portrait von Jens

Portrait von Jens

einem unserer – garnicht so seltenen – Vorzeigekunden (rechnen Sie mal: 16 Jahre mal 200 Arbeitstage mal 38 Kilometer. Teilen Sie die in diesen 16 Jahren inkl Reparaturen insgesamt ausgegebenen vielleicht 6000 Euren durch die oben errechneten Kilometer, dann haben Sie den Radnabel-Kilometerpreis, geht’s billiger?).

Lieger + Krawatte: Symbol einer künftigen Annäherung von Kammer + Antifirma? Wäre Redaktionsschluss nicht schon vor der Landtagswahl gewesen, könnte man unterstellen: hier übt eine IHK schon, sich auf die neue politische Lage im Musterländle einzustellen. Schön wär’s, ging’s tatsächlich in dieser Richtung weiter.

Übrigens: oben genannter Kunde und Firmeneigner hat soeben eine Initiative losgetreten mit dem Ziel: es möge in den Grün-Roten Koalitionsvertrag aufgenommen werden die Zwangsmitgliedschaften in IHKs, sowie in Handwerkskammern zu beenden. Klasse, was da jetzt plötzlich geht!