Neues: Kindersitze und Ständer am falter, der neue unfalter

Zwei Neuentwicklungen haben uns in den letzten Monaten beschäftigt. Die Krönung an Arbeit, die nichts als Freude bereitet, wo die Zeit nur so dahinfliegt. Aber auch eine zunächst brotlose Kunst: wenn’s gut geht, eine „Investition in die Zukunft“. Der Reihe nach:

So ein Bild gab’s doch schon mal so ähnlich. Genau das Bild, bald 20 Jahre alt, die beiden Kleinen darf man inzwischen wohl“ junge Erwachsene“ nennen. Ein klassik mit zwei Kindersitzen, sowas war damals modern. klassik_mit_kindernDann kamen die Kinderanhänger. Drum blieb das Thema „falter mit Kindersitzen“ unbearbeitet – bis vor kurzem. Ist schon merkwürdig, nach all den Jahren kamen nun fast zeitgleich mehrere Anfragen danach, als ob Kindersitze am Fahrrad gerade wieder in Mode kämen. Die sind eben doch leichter als diese Monster-Anhänger. Also haben wir uns gekümmert.

Kindersitz hinten war keine Neuentwicklung, das geht genau wie beim klassik. Einen vorn anzubringen, brauchte es dagegen Neues: a) eine Steckverbindung zwischen Sitz und Gepäckträger,
b) eine absolut sichere Verbindung zwischen Gepäckträger und Rahmen, anstelle der geschlitzten Gepäckträger-Schnellverschraubung,
c) einen Zweibeinständer zum sicheren „Beladen“ mit den Früchtlein.

Leider ist die Kindersitz-Option nicht nachrüstbar, b) + c) erfordern spezielle Anlötteile am Rahmen. Was aber dennoch für die Normal-falter in Zukunft abfallen könnte, ist der Zweibeinständer – wenn vorab sein Anlötteil am Rahmen angebracht wird. Daran forschen wir noch ein wenig in nächster Zeit.

Und so sieht das jetzt aus: zwei Engelchen (identische: Photoshop-Gesellenprüfunf) auf einem faltbaren Lieger. Inkl zwei Gepäcktaschen, sowie dem Papa, der vor 30 Jahren mal mein Fagottschülerchen war, und der den Werdegang der Werkstatt vom allerersten Anfang mitbekommen hat. fa_kindersitze_b

Zweite – weniger aufwendige – Neuentwicklung war unser Neuer: das erste „un-falter-le“. „un“, weil ohne die Rahmen-Falt-Bombastik, „le“, weil um 10 cm verkürzter falter-Rahmen (der Auftraggeberin angepasst).
un_falter_le_b
Wir „Reichen“, die wir beides besitzen, klassik + falter, fahren tatsächlich meistens falter. Was weiß ich warum, er ist halt schon witzig zu fahren. Also hat auch ein nicht faltbarer falter seine Daseinsberechtigung, er ist zudem hunderte Gramm leichter und würde – wenn’s eine Serie gäbe – auch noch hunderte Euren billiger sein.

Dem „atl-unf-alt“, wie er küftig auch heißen könnte, lassen wir aber die Faltoptionen von Hinterbau, Sitz und Lenkervorbau. So lässt der sich doch auch recht handlich verkleinern, das geht wirklich flott und sieht dann so aus.unfalter_falten

Zwei youtube-Filmchen zur Radnabel-Verkleidung

Im Frühsommer haben wir wieder zwei Filmchen gemacht. Nachdem die Filmlein vom letzten Jahr das falter-falten demonstrierten, ging es jetzt um die Verkleidung. Diesmal mit bewegter Kamera. Der Kameraschwenker – guter Freund aus Schultagen – ist ein echter Profi, ein recht bekannter sogar. So bekannt, dass ich hier seinen Namen nicht verraten soll. Denn solche Filmchen sind ihm natürlich peinlich: der hat sonst andere Größen vor der Linse. Und ich meine andererseits: was eine geniale Kameraführung! Wir haben da nichts vorgeübt, nichts abgesprochen oder gestellt, ich hab schlicht agiert (ging mal wieder genug nicht optimal fix) und er hat halt mal draufgehalten. Der ahnt voraus, was da gleich kommen muss. Nett ist doch auch die Hintergrundmusik: alles live aus der Kirche nebenan.

Die erste Episode zeigt das Aufbauen der Verkleidung vom flachen „Brett“ bis zur Abfahrt im (gedachten) Regen:

In der zweiten Episode zeige ich, wie wir auch bei Regen frisch sandgestrahlte Rahmen komplett trocken vom Sandstrahler zum Pulverbeschichter transportieren, was so immer wieder vorkommt (dieser rote klassik-Rahmensatz war allerdings gerade frisch vom Pulverbeschichter zurückgeholt worden).

Zwei youtube-Filmchen zur falter-Falten

Anlässlich der SPEZI 2010 haben wir endlich mal eben zwei Mini-Filmchen gedreht vom falter-falten und nutzen nun das kostenfreie Werbepotential auf youtube.

falten:

entfalten:

Unsere Messe-„Neuheit“, die halb eigene Trommelbremse (siehe ua news vom 15.02.2010), wurde halbwegs gebührend gewürdigt. Die Frage, wie das Ding denn heiße, überraschte uns zunächst. Nach kurzer Beratung hatten wir die Antwort. Jens, der treue Messekompagnon, meinte, nach „shark“ und „delfin“ müsst’s wieder was fischiges sein, außerdem war die traditionelle Männlichkeit aller Namen nicht verhandelbar. So ward das Konstrukt alsbald „Bremse der Wal“ getauft, alles klar??

Radfahren im Winter

Aus gegebenem Anlass nach Jahren wieder was zum Thema atl im Winter. Wer schon genug hat von unserer Eigenwerbung, kann das hier überspringen, sollte sich aber den abgetrennten Abschnitt dieser news weiter unten ansehen. Das dort Umrissene könnte noch wichtig werden… Wir hören zZ fast nichts von unserer Kundschaft, doch das wenige Feedback, das wir erhalten, ist durchweg beruhigend: Auch in einem richtigen Winter fährt es sich bestens mit den atls. Mögliche Probleme des Winterradelns:
a) Kalter Fahrtwind, den halten unsere Verkleidungen delfin und shark effektiv ab.
b) Eis und Schnee, da haben wir ja gut fünf Jahre lang für gescheite Spikes-Winterreifen Lobbyarbeit betrieben und haben sie nun seit drei Jahren (news vom 29.11.2007). Selber benutze ich die Spikes diesen Winter zum ersten Mal. Bin wirklich begeistert, wie problemlos man damit überall durchkommt: null Angst vorm Stürzen (und wenn, könnt’s ja kaum schlimm enden mit so einem Lieger).
c) Korrosion durch den Salz, dieses Problem in den Griff zu bekommen, haben wir uns seit vielen Jahren – denke inzwischen sehr erfolgreich – bemüht. Unsere Rahmen sind nach wie vor aus hochwertigem Stahl (einzelne Teile sind inzwischen komplett aus nichtrostendem Stahl), der prinzipiell rosten kann. Da ist effektiver Korrosionsschutz extrem wichtig. Mit unserem Pulverbeschichter haben wir lange experimentiert, seit einigen Jahren verwenden wir nun schon eine Mehrfachbeschichtung, die einfach „hält“. Der Konkurrenz sei’s hiermit verraten: Nach dem Sandstrahlen bekommen die nackten Rahmenteile zunächst eine Phosphatierung, die verhindert, dass sich der Rost ausgehend von Kratzern unter dem Pulver weiterarbeitet, bis dahin sollte es noch allgemeiner Standard sein. Dann kommt’s aber: vor der Deckbeschichtung kommt nun erst noch eine Grundierbeschichtung, die feinsten Zinkstaub enthält, der macht eindiffundierende korrosionsaktive Substanzen unschädlich. Erst darauf kommt die Deckbeschichtung aus Spezialpulver mit wiederum korrosionsschützenden Eigenschaften. Eine kurze Abhandlung zum „rostfreien“ Alu: das unedle Alu rostet nur deshalb nicht, weil es sofort an der Oberfläche eine dichte Alumimiumoxidschicht bildet, die das Weiterrosten verhindert. Nun hatte ich gerade gestern ein Gespräch mit unserem Kontaktmann zum weltbekannten schwäbischen Hydraulikbremsen-Hersteller. Der beklagte, dass ihnen der Salz die Stahlschrauben im Alu festbacken lässt. Es entsteht eine chemische Verbindung beider Metalle, dreht man eine festgebackene Schraube gewaltsam heraus, zerstört man unweigerlich das Alugewinde, das Aluteil ist Schrott. Genau dieses Problems wegen gibt es am atl keine Alugewinde. Was man am atl an Aluteilen findet sind: Lenker, Felgen, Nabenhülsen, Rohrschellen, alles gewindelose Teile. Nebenbei: dass Aluminium keine Dauerfestigkeit besitzt, ist der Grund, warum wir am Rahmenmaterial Stahl festhalten, dazu vielleicht später einmal eine eigene news.
d) Bleiben die Komponenten, die wir an unseren Rädern verbauen. Es gibt sie, die wintertauglichen Schaltungen, Lichtanlagen, Bremsen, sind nur nicht billig. Da ist zuallererst die Rohloff-14-Gang-Nabe, die einfach immer tut (naja, wenn’s nicht gar zu frostig und das Getriebeöl zu zäh wird: dann solle man’s doch einfach etwas verdünnen, wie die Rohloffs neulich verlauten ließen). Diese Nabe kombiniert mit unserer Ketten-Vollverkleidung – und man ist das Problem der vom Rost geplagten Kette los. Lichtanlagen, die ebenfalls immer tun, gibt’s bekanntlich von der befreundeten Nachbarfirma SON hier aus Tübingen. Und Bremsen bauen wir ja nun seit letztem Jahr selber: Trommelbremsen auf der Basis des Bremsträgers von Sturmey Archer mit eigenen Niro-Trommeln, die wiederum beispielsweise auf die SON-Nabendynamos angeflanscht werden (news vom 08.05.2009 und 06.06.2009, wie sich das inzwischen weiterentwickelt hat, kommt in Kürze in einer weiteren news). Sagte der Frank, SON-Kollege und Rohloff-falter-Fahrer, doch gerade: Hab vor Weihnachten die Spikes montiert, seitdem fahr ich einfach, null Wartung: so ein langweiliges Fahrrad!

So, nun zum „gegebenen Anlass“, da wird’s gleich wieder politisch. Ist doch erstaunlich, so ein Winter nach all den Jahren. Es gibt eine noch wenig bekannte Erklärung: Es könnte mit den ausbleibenden Sonnenflecken zu tun haben, dass das mit dem Klimawandel eine überraschende Wendung nehmen könnte. Es ist noch sehr vage, doch beunruhigt die Fachwelt zZ folgendes Phänomen. Es gibt eine lange bekannten Zyklus von ca elf Jahren, wo die Sonne mal viele, mal gar keine Sonnenflecken aufweist. Immer wenn sie viele dieser Flecken produziert, ist ihre Strahlung größer, sie ist heißer, und auch auf der Erde ist es dann wärmer. Das letzte Sonnenfleckentief war vor zwei Jahren. Und seither warten die Astrologen auf eine erneute Zunahme dieser Flecken, doch die lässt nun schon zwei Jahre auf sich warten. Mittlerweile darf man befürchten, dass da vielleicht etwas auf uns zukommt, das es zuletzt in den Jahren zwischen 1645 und 1715 gab. Damals blieben die Sonnenflecken über 70 Jahre komplett aus, das war die letzte Zwischeneiszeit. Es wurde auf der Erde abrupt sehr viel kälter. Die Folgen waren fatal, es gab Hungersnöte, die Bevölkerung schrumpfte. Was wäre, wenn uns jetzt genau so ein Zeitalter unvorbereitet träfe? Zunächst könnte man denken: prima, dann haben wir mit unseren Maßnahmen gegen den Klimawandel ja noch einmal eine Verschnaufpause. Vielleicht, doch ich muss zu bedenken geben: nicht nur bei uns, sondern weltweit würde der Energieaufwand fürs Heizen zunehmen. Das liefe diametral gegen das Vorhaben, die regenerativen Energienetze rasch auszubauen. Denn – ich muss es immer wieder sagen, es ist so wichtig – regenerative Energienetze im großen Stil aufbauen erfordert neben Manpower und Geld eben auch Energie, die muss man irgendwo abzweigen, und dies bei abnehmender Öl- und Gasförderung nach Peak-Oil. Der von mir hier schon mehrfach beschworene Energie-Engpass dürfte sich eher verschärfen. Gab neulich einen ersten Artikel im Spiegel über die ausbleibenden Sonnenflecken, das zu thematisieren rechne ich denen hoch an. Ganz aktuell nun ein Spiegel-Artikel zu falschen (gefälschten?) Prognosen zum ach so raschen Abschmelzen der Himalaja-Gletscher. Offenbar gibt es inzwischen schon ein „auf der Klimawelle Mitreiten“, und es ist wohltuend, dass der Spiegel dies aufdeckt. Wie schon oft gesagt: ich halte nicht das Problem des Klimawandels als das letztlich Fatale für die Menschheit, sondern das der Energieverknappung.

20″-Spikes-Reifen, Lobbyarbeit hat Erfolg

MarathonWinter

Marathon Winter

Note 1 für dieses Timing: Rechtzeitig zu den ersten Frostnächten sind die neuen 20″-Spikesreifen da. Unsere Lobbyarbeit war mal wieder erfolgreich. Vor vergleichsweise kurzen fünf Jahren haben wir derentwegen begonnen, der Firma Schwalbe immer wieder in den Ohren zu liegen. Nun hat unser Alltagslieger wieder ein Stück Alltagstauglichkeit dazugewonnen. Die Reifen waren ja schon für letztes Jahr angekündigt. Schwalbe sah aber von der Auslieferung nochmal ab wegen Qualitätsproblemen, seriöse Firma eben. Dies war beim letzten Klimaschock-Winter durchaus zu verschmerzen. Wie sich dieses Jahr der Winter anlässt, kommt die Einführung nun goldrichtig. Es ist ein Reifen auf der Basis des Marathon, er heißt dementsprechend „Marathon Winter“ und hat die Maße 42-406. Er hat ein moderates Stollenprofil, weist die bewährte Marathon-Pannensicherheit auf und darf bis 5 Bar aufgepumpt werden. Wir haben bereits erste Erfahrungen gesammelt. Weil sich in der 20-Zoll-Fraktion auch Dreiräder tummeln, sind die Spikes so angeordnet, dass auch bei Geradeausfahrt in senkrechter Reifenstellung schon Spikes im Eingriff sind. Dadurch sind die Reifen recht laut. Dennoch ist der Rollwiderstand nicht dem Geräusch entsprechend, er ist nicht spürbar höher als bei anderen Reifen, sehr erfreulich. Diese Reifen dürften unsere Langstrecken-Pendler sehr glücklich machen, vielen Dank an Schwalbe. Der Listenpreis von € 49,50 ist stolz, Spikesreifen sind halt nicht billig – und doch wirkungsvoll.

Liegeradlers Glaubensfragen

Das kennen wir ja ziemlich gut: Da steht man hinter den Maschinen hier in der Werkstatt – dem Nabel der Fahrradwelt, und tagelang verirrt sich kein einziger Zeitgenosse hier herein. Da fragt man sich schon mal: Was treibt die eigentlich um, dass sie es einfach nicht erkennen: das hier schlummernde Potential zur Lösung der größten Menschheitsprobleme aller Zeiten, die da unserer harren. Und dann gibt’s auch immer wieder sowas: Da steigt weit hinter Wien ein Jungbauer in den Nachtzug, um gestern morgen nach 15 Stunden hier am Ziel seiner Wallfahrt anzukommen. Trotz österreichischem „Generalimporteur“ war es ihm wichtig, einmal selber hierher zu kommen, um die vielen Details zu verstehen und direkt mit uns zu reden. Wir sind solche weiten Anreisen ja ein bissle gewohnt, und wir haben es sehr gerne, wenn wir unsere potentielle Kundschaft persönlich kennenlernen und uns direkt und ohne Zeitdruck austauschen können. Passenderweise war gestern hier nicht wirklich Dringendes zu erledigen, so wurde es diesmal ein ausgiebiger Austausch mit längerer Ausfahrt und Abschiedsbier. Nun, bis hier her ist das sicher noch keine „news“ wert. Die mitteilenswerte Essenz dieses Besuchs scheint mir die zu sein. In der Liegeradbranche gibt es ja die klassischen zwei Glaubensfragen: „Lenker oben oder unten“ und „langer oder kurzer Radstand“. (Glaubensfragen sind – das weiß man spätestens seit Bin Laden – solche, wofür man sich die Köpfe einschlagen muss, oder wo man sich – wenn’s den irgend geht – in Ruhe lassen muss. Zu diskutieren gibt’s da jedenfalls nichts, allenfalls über den Unsinn von Glauben schlechthin.) Auch wir haben unsere feste Ansicht in diesen beiden Glaubensfragen. Und mehr: wir glauben zu wissen, was richtig ist. Es gibt da nämlich doch Fakten, zB meinen doppelten Rippenbruch vor vielen Jahren beim „Abstieg“ von einem Untengelenkten bei 50km/h: Nässe, von den Pedalen abgerutscht, Füße fallen auf die Fahrbahn und werden von dieser nach hinten gezogen, dadurch wird der Oberkörper aus dem Sitz nach vorn gezogen, da gibt’s nun keinen Lenker zum Abstützen, also Bauchlandung auf der Fahrbahn, das geht so schnell! Fazit: Untenlenker = Fehlkonstruktion, basta. Der junge Herr nun schickt sich doch an, die Glaubensrichtung zu wechseln. So ein Konvertit ist höchst selten in der Scene – und entsprechend wertvoll, hat er doch Erfahrungen mit unterschiedlichen Liegeradkonzepten. Auf seinem Aussiedlerhof hat er alle technischen Möglichkeiten, so baut sich der junge Kerl seinen ersten Lieger selber. Sein Rad hat natürlich – wie üblich – kurzen Radstand und Untenlenker. Natürlich ist er nicht zufrieden damit. Und natürlich landet er nach längerem Suchen hier bei uns. Und nun setzt er sich hier auf unserer guten alten Test-atl und ist natürlich „verwundert“ (das ist wohl das richtige Wort) darüber, wie der abzieht und wie locker das Bergauffahren geht. Das klang gestern wie eine Neuigkeit, solange ist es her, dass das zuletzt einmal jemand bestätigt hat. Aber natürlich wissen wir das schon lange: ist beim Klassik unter Eigenschaften erklärt, warum das so ist.

Im Winter atln

Jetzt müssten wir ja wohl bald durch sein: „Mit dem atl durch den Winter“ war dieses Jahr ein ausgiebeger und variantenreicher Selbstversuch, und der verlief rundum zufriedenstellend. Ein All-Tags-Lieger muss eben jeden Alltag bewältigen, nur dann ermöglicht er den gänzlichen Autoverzicht, und nur dann kann sich ein so teures Fahrzeug rechnen! Für die Jahreszeit erstaunlich viele Transportfahrten waren zu erledigen: georderte Rahmen zum Sandstrahlen, Galvanisieren und Pulverbeschichten bringen und wieder abholen. All das erledigen wir mit dem Rad, bei jedem Wetter. Es sind Fahrten in die umliegenden Städte: Rottenburg (15km entfernt), Reutlingen (15km) und Pfullingen (20km). Das Transportgut – bis zu drei Rahmensätze – kommt in eine Kiste, die vorn auf die runtergeklappte Frontverkleidung gestellt und verspannt wird. Wenn´s regnet oder schneit, wird die Kiste wasserdicht eingepackt, und der Fahrer stülpt sich das Cape über (im Spektrum hat´s das passende Bild „Transport im Regen“). Variantenreich waren die diesjährigen Winterfahrten in sofern, dass alle erdenklichen „Straßen“-Verhältnisse vorkamen: feste Schneedecke (herrlich), angetaut Matschiges (der wahre Kampf), getautes wieder Gefrohrenes (Vorsicht) oder Schneeverwehungen (da waren einmal 300m zu schieben). Es war aber nie nötig, auf die geräumten Autostraßen auszuweichen, es war zu machen, wie immer die Radwege abseits in einsamer Natur zu benützen. Alles was einem da begegnete, waren Langlaufskifahrer – und ein einziger Mountainbiker. Ich wollte schon denken, na ja, der hat jetzt wohl doch einen kleinen Vorteil – der tiefer sitzende kommt halt schneller in Schräglage, dafür haben wir doch meist die Füße noch rechtzeitig am Boden. Da, kurz bevor wir aneinander vorbeigefahren wären, machte es wutsch, und er lag im Schnee! Das A&O sind natürlich taugliche Winterreifen, die gibt´s längst auch für die 20″-Fraktion mit erstaunlich guten Rolleigenschaften. Ganz selten hätte man sich Spikes gewünscht. Ich bin Anfang Winter mit der entsprechenden Bitte an Schwalbe herangetreten, die betreuen uns Kleine bestens. Und es könnte sein, dass wir bereits nächstes Jahr unsere 20″-Spikesreifen bekommen. Bleibt zu hoffen, dass der nächste kalte Winter nicht wieder ein Jahrzehnt auf sich warten lässt – aber der versiegende Golfstrom wird´s schon richten??

Faltlieger-Wettbewerb, der zweite

Während der „Spezi 2004“ fand dieses Jahr ein zweiter Faltliegerwettbewerb statt (2002 ging der erste klar an unseren falter).

Faltwettbewerb 2002

Faltwettbewerb 2002

Dagegen habe ich mich im Vorfeld heftig gewandt, da mir die Wettbewerbskriterien nicht einleuchtend waren: gewertet wurden dieses Mal nur die Faltzeit, das Faltmaß und das Gewicht. Ob und wie die Konstrukte fahrbar sind, spielte keine Rolle, ganz zu schweigen von einer umfassenden Alltagstauglichkeit, wie sie der atl-falter bietet. Bis zuletzt habe ich mir die Teilnahme offengehalten und dann doch beschlossen, die Gelegenheit zu nutzen, unseren falter erneut zu präsentieren. Nun, einen solchen Wettbewerb kann unser falter nicht gewinnen. Aber, unter solchen Bedingungen dennoch den Dritten zu machen, gereicht dem falter zur Ehre! Dokumentiert sind nun seine Faltzeiten von 35s fürs Einfalten und 30s fürs Auffalten. Nächstes Jahr gibt’s vielleicht ein Spruchband auf unserem Messestand: „Verlierer des Faltliegerwettbewerbs 2004“. Wer uns darauf anspricht, kann sich unsere detailierten Ansichten zu diesem Wettbewerb anhören…