Mit den LINKEN in Berlin

Nette Berlinreise gehabt letzte Woche, halb privat, halb politisch; ein bissle Radnabel-PR war dabei. Letzteres begann schon mit der Anreise mit drei faltern im ICE, Bodo als Fotograf und – vor allem – Christophorus waren mit. Das Ganze war eine Gratis-Reise mit den Tübinger Linken zu unserer MDB Heike Hänsel. Als zuallererst in Anti-Kriegspolitik engagierte hat sie die Peace-Fahne jederzeit mit am Start (sie war es auch, die neulich im Bundestag diese Kundus-Plakataktion initiierte, deretwegen die gesamte Linke in der Folge von der Debatte ausgeschlossen wurde. Eine Aktion, die in der islamischen Welt großes Aufsehen erregte).

Straffes Programm, und doch noch Zeit für eigene Unternehmungen, den faltern sei Dank: gleich am ersten Abend Treffen mit den Vor-Ort-Freunden zu den traditionellen Kässpätzles, tags darauf die Ehrenloge in der Philharmonie. Und am Freitag – kurz nach der geschichtsverdächtigen Abstimmung im Reichstag über die Deutschen 150 Mia für den „Rettungsschirm“ – gab’s dann wirklich dieses kurze Wunschtreffen mit meinem Lieblings-Abgeordneten stroebele.jpgHans-Christian Ströbele. Den muss man – hoff ich doch – nicht weiter vorstellen: ehedem RAF-Verteidiger, Urgrüner mit schon zum zweiten Mal einzigem Grünem Direktmandat aus Kreuzberg. Und Radfahrer, darum ging’s natürlich bei dem Treff. Aber es war gleich klar: mit einem atl war da nicht zu punkten, gegen so einen Charakter-Schrottgöppel ist nicht anzukommen.

Ströbele erzählte auch gleich die Geschichte, wie die unerschütterliche Liebe zu SEINEM Rad endgültig zementiert wurde: zweimal durch Klau getrennt, sich zweimal wiedergefunden, beim letzten Mal durch Mobilmachung der kompletten Berliner Radlerscene mit promptem Erfolg nach nur ein paar Stunden. Nichts läge mir ferner als in so eine Beziehung einzugreifen. Doch Mitleid gab’s dann doch keines, als er sich beklagte, dass er sich seit Jahr und Tag bei der Bahn beklage, dass sein Rad nicht im ICE mitdürfe. Gemeinsam mit Henning Zierok (dem Rechtsaußen auf dem Viererbild), Heike Hänsels Mitstreiter und Initiator der „Kultur des Friedens“, verabredeten wir, eine Kampagne loszutreten: „Mandatsträger aufs Rad“, mal schauen.

Der Wichtigste auf dem Viererbild ist aber – jedenfalls für mich – der in der Bildmitte, mit dem ich wenig später in der Reichstag-Kuppel posierte – mit Handy: peinlich.

Sieger

Es war das Schönste an dieser Reise, sie mit ihm zu machen. War mein Liebster vor fast einem Vierteljahrhundert, kennt die Werkstatt von ganz früh, ist längst fürsorglicher Familienvater, und doch gehören auch wir ein Stück zusammen. War früher manchmal nicht ganz einfach miteinander, mal mehr für den einen, mal den andern. Inzwischen können wir’s einfach genießen.