atl und „Sportliche“

Am Ende der letzten news war zu lesen vom Bedauern darüber, dass Radnabel es nur selten vermag, „Sportliche“ zu überzeugen. Tatsächlich haben wir nichts gegen Genussradeln, gegen Entschleunigung und die Entdeckung der Langsamkeit. Doch leider funktioniert unser Alltag nach wie vor im verordneten „Schnell-Schnell“, und wo Genießen geht, geht es oft nur, weil andernorts andere für einen hetzen.

Dass ein atl eben auch gute Unterstützung leistet bei einer effizienten Alltagsbewältigung, das soll hier Thema sein. Dazu ein paar Eckdaten einer Dienstreise von neulich:

Anreise übers Wochenende zu einem Arbeitseinsatz andernorts, mittelschweres Gepäck inkl Regenverkleidung, ernstes Radfahren pur, Arbeitszeit, steuerlich absetzbare Reisekosten, Kilometerfressen, ca. 260 Kilometer in zweimal gut 6 Stunden, einige hundert Höhenmeter waren es schon auch.

Ein paar Eindrücke:

Zum Streckemachen und um allzuhäufige Kartenlese-Stops zu vermeiden, die direkten Routen genommen entlang von Hauptverkehrsstraßen: Deutschland ist inzwischen so hässlich mit dem ewigen Wechsel von Wohnländern, Obis, Logistik-Megahallen, Industrie-„Parks“. Für Radler, die sich sonst die verbliebenen noch natürlicheren Gebieten aussuchen, eine erschreckende Erkenntnis.

Nach einiger Fahrzeit bemerkt, noch von keinem Rad überholt worden zu sein. Im Folgenden darauf geachtet. Am Ende zwei Tage lang nicht einmal überholt worden, trotz Gepäck. Und die gewohnten abendlichen Schönwetter-Kurzstrecken-Rennradler waren dann auch wieder am Start.

Sicher hundertfünfzig rote Ampeln überfahren. Jede mit einer Minute gerechnet, wären die Fahrzeit sonst zweieinhalb Stunden länger gewesen. Passend steht dazu heute in einem Lokal-Leserbrief: „… neulich in England: Fußgänger und Radfahrer überqueren wie selbstverständlich rote Ampeln (…) Für Fußgänger und Radler sind rote Ampeln Warnsignale, nicht Vorschrift.“

Mit einem (von mir so genannten:) E-Mofa ginge so eine Reise nicht.

Es gibt Spektakuläreres, zB. rein Sportliches – also Unwichtiges, wie es uns die Medien täglich drücken und womit viel Geld abgeschöpft wird. Diese Distanzüberwindung jedoch galt dem Lebensunterhalt, somit war sie wichtig. Darum ist man ein wenig stolz. Einmal mehr ist bewiesen, dass man auch mit so einem Allrounder einfach schnell fahren kann. Vielfahrer – wir hätten gerne mehr von Euch als Kunden, dieser Text möge Euch ermuntern, Euch auf unser Radkonzept einzulassen, mit dem dann doch manches mehr zu bewerkstelligen ist als nur Kilometer zu fressen. Ihr müsst aber ein wenig Geduld aufbringen. Immer wieder betonen wir: gerade Leute, die auf ihr bisheriges Rad gut eintrainiert sind, tun sich am Anfang richtig schwer mit einem atl. Das Umtrainieren kann ein halbes Jahr dauern. Lasst Euch drauf ein, nach dieser Umgewöhnung habt Ihr es leichter im Alltag, versprochen.