Wieder etwas Erschütterndes zur E-Mobilität


Korrigierender Nachtrag: Nach der Faktenlage, die in der
News vom 26. Mai 2015“ beschrieben ist, sind die Inhalte dieser News sind nicht mehr in vollem Umfang zutreffend.


Im SPIEGEL 2/2013 startete eine neue Rubrik „Homestory“. In dieser ersten Story begründete Cordt Schnibben, ein Weggefährte Rudolf Augsteins, warum er wohl weiter sein 80-er-Jahre-„Zuhälter“-Cabrio-Coupé fahren wird. Dafür zerlegte er ein schwäbisches E-Autolein sachgerecht. Nachdem unser grüner OB am vergangenen Montag im fernen Berlin im Fernsehen zur besten Sendezeit vor einem Millionenpublikum sich zu genau diesem Wägele äußern durfte, war wenigstens dieser Leserbrief fällig. Hier als Scan 20130115oder im folgenden der Originaltext:

Bei „Hart aber fair“ bezeichnete Boris Palmer ein Mini-Elektroauto aus Schwaben als „CO2-neutral“. Sagen Politiker sowas aus Unkenntnis oder gegen besseres Wissen? Im ersteren Fall sei nachgeholfen. Im Spiegel 2/2013 S. 56/57 war zu ebendiesem Autolein folgender fatale Satz zu lesen: „Vor allem die Batterie ist ein Umweltdesaster: Ihre Herstellung verschlingt so viel Energie, wie in 10.000 Liter Benzin steckt“. Au weia! Man darf beim Spiegel davon ausgehen, dass so eine Zahl fundiert ist. Und sie ist überfällig. Rechnen wir:

Billigen wir dem Akku sagenhafte 1000 Ladezyklen zu. Nehmen wir (von den angeblich pro Ladung maximalst erreichbaren 140 km) realistisch zu fahrende 80km an, bis man wieder an die Steckdose geht (selten wird man den Akku wirklich leerfahren, und der Akku altert). Ergeben sich mit einem Akku erreichbare 80.000 Kilometer. Teilen wir diese 10.000 Liter durch 80.000 Kilometer, so erhalten wir 0,125 Liter pro Kilometer, die Energie-„Abschreibung“ des Akkus.

Das sind auf 100 Kilometer 12,5 Liter Benzin-Äquvivalent, sehr wahrscheinlich bereitgestellt aus einem chinesischen Kohlekraftwerk, so ein Minihüpfer, toller Fortschritt. Dazu kommt dann noch das Bissle Strom, mit dem gefahren wird. Nur von diesem ist regelmäßig die Rede bei Politikern.

Die Akkutechnologie müsste noch Quantensprünge machen, damit E-Mobilität je eine Perspektive bekäme. Damit ist nicht zu rechnen, leider, auch wenn die Akkuforschung natürlich Hoffnung schürt, um Fördergelder zu akquirieren. Und auf alles was Hoffnung verspricht, stürzen sich Politiker.

Verehrte Volksvertreter, „CO2-neutral“ bitte nicht mehr. Sonst wird’s noch zum nächsten Unwort.