Nachzutragen wäre noch, dass das Ergebnis unserer 20-er-Jubiläungstour im letzten Jahr war: da muss was folgen. Ist neulich erfolgt erfolgreich. Unter dem Motto „3×7=20+1“ ging’s über’s Himmelfahrtswochenende einmal entlang des deutschen Abschnitts der (leider) letzten verbliebenen innereuropäischen Grenze. Schweizer sagen ja mittlerweile, wenn sie über den Landweg ihr Land verlassen, sie gingen nach „Europa“. Beat, schweizer Freund und guter Kunde, hatte diese Route vorgeschlagen, und wir hatten sie schon im März vorauskundschaftet. Zwischen kurz hinter Bregenz und Basel ist es am südlichen Bodenseeufer und später dem Rhein einlang in erster Näherung einfach flach. Es sollte eine Genießertour werden, erklärtermaßen für alle. Somit war die Sportlerfraktion weitgehend erfolgreich abgeschreckt, Großfamilien und „gerne-auch-mal-Bummler“ waren ungestört. Es war wieder eine wohltuend entspannte Sache, auch wenn wir wieder ein schön gemischtes Grüppchen abgaben: vom Opa bis zum Kindergarten, von der Jugendtherapeutin bis zu höheren Töchtern, vom Rabiat-Öko bis zum Polizisten (und das kurz vor Heiligendamm). Längst nicht alle waren mit Radnäbeln unterwegs , da stehen wir drüber (stattlich war die Gruppe der Hase „Pino“s, den ultimativen Papa/Mama + Kind – Tandems). In mindestens drei Fällen zeichnet sich nun ab, dass es sich bald ändern könnte, das mit den „falschen Rädern“, so hätte sich dieses Wochenende richtig gelohnt. Geehrt hat uns die erneute Teilnahme der gesamten Prominenz der benachbarten Fahrradindustrie (siehe die Links), die Fa. Schmidt (SON-Dynamo) war stark vertreten, ebenso die Reutlinger Gustav Wernerstiftung, AWS (Verkleidungen) war sogar komplett dabei. Gefreut haben wir uns auch über die Chefriege des TAT, des Tübinger Arbeitslosen-Treffs. Insgesamt waren’s wieder so 30 Leute, das ist die Größe, die gerade noch geht, dass am Ende dann alle mal 5 Minuten miteinander geredet haben. Das Wetter am ersten Tag war so richtig im Geschmack von Alfreds AWS-Firma: nur einmal Regen von bis. Familie Radnabel verzog sich unter die Capes, singing in the rain. Die andern nahmen’s erstaunlich stoisch, muss man sagen. Die Landschaftsbeschreibungen überspringen wir hier, so wie früher beim Winnetou-Lesen: hinfahren und selberkuken. Erwähnenswert dagegen, dass wir diesmal zum ersten Mal das Schweizer Erfolgsprojekt „Schlafen im Stroh“ in Anspruch genommen haben. Sehr empfehlenswert: Schlafsack auf Decke auf Stroh, fertig. Das Schöne: jeder Hof macht’s auf seine Art, und bei der Verpflegung legen sie sich richtig ins Zeug. Bei Biowein von vor Ort haben wir denn auch nächteweise die Welt gerettet. Offenbar lässt es sich nun nicht mehr verhindern, dass die Radnabel-tours zur Institution werden, es gibt bereits zwei Nachfolgeprojekte. Noch diesen Herbst will uns der Jens seine Pfalz zeigen mit einer önologischen Tour, eine Zeitlang entlang der Weinstraße (Önologie sei die Lehre vom Weintrinken- oder so), aber dann auch ab in die Berge des Pfälzer Waldes. Und wie’s aussieht etabliert sich das Himmelfahrtswochenende als Fixtermin. Da könnten wir nächstes Jahr polizeigeführt im Fränkischen rund um Rothenburg unterwegs sein. Wer von außen Lust verspürt, mal mit dabeizusein und die Sektenmitglieder kennenzulernen, die an die Kraft durch Energiesparen glauben, soll’s kundtun, dann kommt, er/sie/es mit auf die Mailingliste. Sicher machen wir nicht nur so Opa-Touren wie diese eben: wir können auch anders!