Testbericht mit Nachtritt

Wenn Sie nun diesertage hier gelandet sind, gehören Sie wahrscheinlich zu denen, die unserer Seitenaufrufstatistik jetzt mal wieder eine Delle nach oben bescheren. Und Sie landen hier, trotz dem, dass Sie in der „Radwelt“ (3/05 Seite 35) den Artikel über den falter gelesen haben. – Spaß beiseite, der ist gar nicht so daneben ausgefallen wie befürchtet. Man muss schon dankbar sein, heutzutage für sowas eine halbe Seite zu bekommen. Übrigens, es ist kein Geld geflossen, und es wurden keine Nachfolge-Werbeanzeigen in Aussicht gestellt. Aber, als vor zwölf Jahren unser klassik hoch gelobt wurde, tat man das noch auf vier eng beschriebenen Seiten. Immerhin, im Gegensatz zu dem, was letztes Jahr in „Aktiv Radfahren“ über den falter stand, ist diesmal das Meiste auch korrekt. Dass da gleich zu Beginn unser „Anspruch“ thematisiert ist, erfreut uns (das zieht sich hier in den benachbarten Seiten durch als roter Faden). Leider fehlt dann doch zweierlei: Erst mal: Ein Bild vom Faltknäuel, aber das gibt´s hier auf der falter-Seite. Vor allem aber fehlt komplett die zweite Hälfte: Die Verkleidung. Die ist alles andere als unwesentlich. Denn die erst verleiht dem Rad seine Allroundtauglichkeit, macht es bei jedem Wetter und ganzjährig verwendbar. Dann erst geht´s wirklich ohne Auto, DAS ist unser „Anspruch“. Natürlich muss in jedem Test auch was kritisiert werden. Leider ist das mit schöner Regelmäßigkeit stets dasselbe: Das mutmaßliche Lenker-Knie-Kollisionsproblem. Es ist schon ein bissle lästig, immer wieder darauf eingehen zu müssen. Es ist das typische Anfängerproblem, fast alle Neu-Probefahrer haben da erst mal Schwierigkeiten. Wenn sie dann ein paar Stunden Gewöhnung haben, ist es gegessen. Wie sonst könnten wir sechzehn Jahre lang unsere Räder so bauen, wenn da wirklich ein Problem wäre? Unsere Lenkgeometrie IST ausgefuxt! Ich glaube, selbst im Suff fahre ich Ihnen einen 2m-Radius-Kringel. Solche Radien gehen sowieso nur im Lauftempo. Dann darf man doch auch die Füße von den Pedalen nehmen, auf die Fahrbahn stellen und sitzend „gehen“. Dass dies geht, ist doch gerade ein Vorteil unserer Räder. Und sie sind – wenigstens unbeladen – einfach am Lenker angehoben ausbalanciert, und wegen des tiefen Durchstiegs KÖNNEN sie einfach über dem Rad stehend auf der Stelle gewendet werden, MÜSSEN aber nicht. Nun, leider erreichen die Profitester der Radzeitungen aus Zeitgründen nie diese Gewöhnungsreife. Es ist schon blöd, dass sich so ein Vorurteil nach mehreren Testberichten dann manifestiert. Andererseits: Wir können doch damit leben, wenn es sonst nichts Kritisierbares gibt, und der einzige Kritikpunkt garkeiner ist.