Die Tübinger Lokalpresse, das Schwäbische Tagblatt, widmet zZ den regionalen Fahrradaktivitäten eine Artikelserie in loser Folge. Anlass ist der zweihundertjährige Geburtstags des Ur-Fahrrades von Karl Drais. Heute im Blatt die Reportage über Radnabel.
Vierfünftel Zeitungsseite, das übertrifft alle Erwartungen. Mit Wohlwollendem war schon zu rechnen, so wie vor ein paar Tagen die Befragung hier in der Werkstatt verlaufen war. Angenehm und entspannt, wie Sabine Lohr mit viel Zeit und großem Verständnis Fragen stellte, wie wir vom Hundertsten ins Tausendste kamen. Ich bewundere immer, mit welcher Stringenz die ProfischreiberInnen dann aus sowas kompakte, strukturierte Artikel fertigstellen.
Naja, ein paar Entlein, sind dann doch wieder drin, wie immer, aber da gab‘s schon Schlimmeres. Diesmal zB „Friedrichshafen“ anstatt „Ludwigsburg“, geschenkt, „ohne Lenker“ anstatt „mit Untenlenker“, zugegeben, das ist auf dem Bild nicht zu sehen, „Ortsvorsteher“ anstatt „Leiter des legendären Schönbuchforstamtes Bebenhausen“, da werden sich ältere Tübinger die Augen gerieben haben, und wieder einmal: „schweißt“ anstatt „lötet“… Und die Sache mit dem eigenen Antrieb konnte Sabine Lohr nicht verstanden haben, so wie ich‘s viel zu komprimiert zu erklären versuchte. Aber nett, wie Profi dann da drübernüber schreibt. Die Zeit verging eh wie im Flug, und vieles, was ich mir vorgenommen hatte anszusprechen, blieb unbesprochen: Politisches vor allem, das erst die Begründung geliefert hätte, warum es richtig und wichtig sei, dass einer diesen Job hier macht. Doch wo in dem eh schon langen Artikel hätte sowas auch noch Platz gefunden?
Gegen Ende des Interviews kam die Fotografin Anne Faden dazu, es gab einen Kaffee und ganz unkomplizierte Gespräche zum Ausklang. Als Frau Lohr sich verabschiedet hatte, ging‘s ans Fotografieren. Und danach kam, was die Anne sich schon lange wünschte, mal auf sonem Rad zu sitzen. Sie ist sozusagen einfach dahingeschmolzen.
Nachtrag am 5. September
Wo gibt’s denn sowas!
Heute hier im Blättle die „wichtige“ Nachricht, Baumanns Leinöl-Scheibenbremsfalter sei geklaut worden. Sabine Lohr hatte für den Artikel (oben) auf der Homepage recherchiert und natürlich die news „Schon wieder: ein Cheflieger entwendeten“ entdeckt. Es war ihre Idee, dazu im Tagblatt noch einmal nachzulegen. Da lief keine Lobbyarbeit im Hintergrund. Das macht jetzt einen Satz rote Ohren und freut doch wahnsinnig. Jetzt weiß es der ganze Landkreis.
Und Nachtrag am 9. September
Eben: Wo gibt’s denn sowas: er ist wieder da!!
Gestern hier beim Nachbarn abgegeben, die genaueren Umstände sind noch nicht klar. Davor hatte er‘s immerhin einmal durch die halbe Stadt geschafft, fast keine Vandalismusspuren, vertraut wie eh und je. Inzwischen ist er schon wieder 150 Kilometer „älter“, einmal Schwarzwald und zurück. Fährt so klasse, wie ich mich freue!
Großen Dank an die Finderin/Überbringerin, erster Mailkontakt besteht, mal schauen, was draus wird. Und nochmal großen Dank an Sabine Lohr, die Redakteurin, für diese absolute Sonderbehandlung, über so eine Lapalie zu berichten, ein gekautes Fahrrad.