Die Preise

Und die Nächste. Eine von den Wichtigen: Die Preise werden erhöht. Diesmal richtig!

Das ist das Fazit dieses Turbo-Dreivierteljahres: Durchgeschafft wie blöde, und wieder bleibt kein Geld übrig. So ist das einfach nicht nachhaltig, wenn man vom neue-Maschinen-Anschaffen sowieso nur träumen kann, es nicht mal für den Ersatz von nötigsten Werkzeug reicht.

Wir zehren hier seit vielen Jahren an der Substanz. Neulich legte mir ein Kundenfreund und Handwerkerkollege das wieder einmal nahe: Man muss einfach das verlangen, was man braucht. Wenn man permanent zu wenig einnimmt, worauf hofft man da? Dadurch wird nie die Herstellung preiswerter, weil so nie aktuelle Produktionsmethoden finanzierbar sind. So einsteht nur eine Spirale zu immer noch antiquierteren Herstellprozessen.

Die andere Seite ist halt: Ist unser Zeug so viel wert? Immer wieder, wenn wir uns diese Frage stellten, schwang dabei mit, dass wir eben sehr gerne diejenigen in den Genuss dieser tollen Räder kommen lassen wollten, denen das Überleben hier ein echtes Anliegen ist. Das sind eben selten die mit den dicken Geldbeuteln, denn sie verweigern sich eher diesen Schweinejobs, womit die „Schinken von morgen“ die Anständigen ausnehmen. Es war sowas wie ein Auflehnen gegen das, was im Deutschaufsatz zur Note ungenügend führt: Thema verfehlt, Zielgruppe verloren.

Jetzt knicken wir halt auch da endlich ein und geben zu: jawoll, versagt, künftig sind wir zu teuer für die Durchschnittlichen. Aber der eine Stolz bleibt, wird sogar größer: nochmal jawoll, unsere Räder sind das wert. Die sind nicht nur aufwendig hierzulande hergestellt („mit allen Konsequenzen“, wie ein lieber Kollege schon vor über zwanzig Jahren sagte – und kurze Zeit später den Beruf wechselte), die sind eben auch so besonders, so aufwendig hergestellt, so ausgereift, ausgefuchst und tauglich, die dürfen das sehr wohl kosten, was sie ab sofort kosten. Die sind das wert.

Und doch kann auch weiterhin die Frage gestellt werden, ob nicht nach wie vor auch für die lieben „Durchschnittlichen“ die einmalige Riesen-Ausgabe für so ein Fahrzeug sich rechnet. Dann nämlich, wenn sie ihre Mobilität ganz ohne eigenes Automobil bestreiten. Und genau das geht prächtig mit den Alltags-Liegern.

Cheflieger weg!

Nächste news, weiter geht’s im Mitteilungsdrang: was ärgerliches, merkwürdiges, unnötiges…

Da hat neulich ein Interessent unseren einen Test-klassik, dem Chef seinen eigenen, ausgeliehen bekommen. Der kam nicht mehr wieder: (angeblich) geklaut am Montag 11.5. in Bad Cannstatt direkt an der Stadtkirche. Dort, wo der im früheren Leben schon ab und wann gestanden hat, als der Chef sein Geld noch mit „Kirchenbeschallen“ verdiente. Nun war’s das sehr wahrscheinlich mit diesem Rad. Wenn’s denn stimmt, was der Herr Interessent behauptet, war es gut abgeschlossen. Dann muss wohl ein Profi das Schloss geknackt haben. Und der wird wissen, wie man so’n Rad nie mehr auftauchen lässt.

Der Herr hatte sich sehr ausführlich beraten lassen, bevor er mit dem Testrad entschwand. Eigentlich war die Bestellung schon fest. Als er eine gute Woche nach dem vermeintlichen Diebstahl hier sein eigenes Rad wieder abholte, war von zweierlei nicht die Rede:
– Vom perfekt machen der Bestellung,
sowie – und das war dann im Nachhinein doch befremdlich:
– Mit keinem Wort war von Wiedergutmachung die Rede.
Nach einer Bedenkzeit habe ich inzwischen eine solche schriftlich von ihm eingefordert, bislang ohne Reaktion.

Naja, schauen wir, wie sich die Angelegenheit weiter entwickelt. Gegebenenfalls werden Maßnahmen einzuleiten sein. Es gibt Zeugen der Inbesitznahme des Rades hier. Und es gibt als weiteren Zeugen den Polizisten, bei dem der Herr den (angeblichen) Diebstahl zur Anzeige brachte – ordentlich eigentlich. Ich bin momentan hin und her gerissen, was von dem Herrn zu halten ist. Wünschte mir, alles löste sich in Wohlgefallen auf.

Auf alle Fälle hier der Aufruf an die Community: Augen auf nach unserem Rad!
Steckbrief:

Radnabel atl-klassik (All-Tags-Lieger)
Rahmenlänge: lang
Rahmennummer: 960700, unten am Tretlagerrohr
Rahmenfarbe: tannengrün, Ral 6009, Aufschrift: www.radnabel.de in
hellgrün
Ausstattung: Kettenschaltung
Tretkurbeleinheit: Specialité TA 60-??-40 Zähne
VR: SON-Nabendynamo mit Trommelbremse-Eigenbau-Prototyp
HR: Trommelbremsnabe mit Schraubkranz 7-fach 12-32 Zähne
Spezialität: Prototyp eines faltbaren Sitzes

Bild:

960700

Siehe auch: „Cheflieger gemopst?

Anmerkungen:
Der war also schon mal weg. Er hatte damals noch eine andere Farbe, und er war teilweise anders ausgerüstet. Seine Rahmennummer steht seit damals fälschlicherweise in der Geklaut-Liste – jetzt stimmt das wieder, „endlich“!

Erneut eine Liste der Geklauten, so, wie sie die Kundendatei heute ausspuckt (ohne Gewähr einer Vollständigkeit):

klassik
900501
910308
910317
920705
920714
930149
930150
960700
960703
960718 mit Rohloff 016343 silber
960785

falter
13/13
31/31 mit Rohloff 072856 silber

Einlenken II: E-Mobilität doch ok??

Es wäre mir wirklich eine Erleichterung, wenn diese hier zu beschreibende neue Erkenntnis tatsächlich zuträfe. So ganz überzeugt bin ich noch nicht.

Diese news knüpft an an diejenige vom Januar 17, 2013
Wieder etwas Erschütterndes zur E-Mobilität
Das Thema dort war die Gretchenfrage zur E-Mobilität:

Wieviel Herstellenergie steckt bereits im Akku?

Die damalige Erkenntnis fundierte meine anhaltende Skepsis gegenüber dieser Technologie. Mit der nun erlangten Erkenntnis darf ich diese anscheinend aufgeben. Der Fortgang der Geschichte seit damals:

Ich hatte den Spiegelredakteur Schnibben bereits zweimal um eine Bestätigung ersucht, dass seine 2013 genannten 10.000 Liter Benzin Herstellenergie für einen E-Smart-Akku tatsächlich korrekt sei, zweimal ohne Antwort. Da schrieb Schnibben neulich einen interessanten Artikel – offenbar im Zusammenhang mit einer Kampagne, die die Printmedien derzeit führen gegen ihr schlechtes Image, Stichworte: Lügenpresse, gekaufte Journalisten… (evtl gibt’s dazu beizeiten eine eigene Verlautbarung). In diesem Artikel wird u.a. beschrieben, wie genau eine eigene Dokumentationsabteilung auf Richtigkeit prüft, bevor etwas zum Druck gelangt. Dachte, das will ich jetzt aber nochmal genau wissen und schrieb erneut, ein Auszug:
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Sehr geehrter Herr Schnibben,

aller guten Dinge sind drei: mein wohl letzter Versuch, eine Antwort von Ihnen zu erhalte. Mag sein, dass meine zwei vorangegangenen Mails – gesendet an die Redaktion mit Bitte um Weiterleitung – Sie nie erreichten. Nun, nachdem diese im Spiegel 10/2015 stand, schreibe ich an Ihre direkte Mailadresse. Ihre dortige Erwähnung der Spiegel-Dokumentationsabteilung hat mich ermutigt, doch noch einmal nachzuhaken. Meine Nachfrage hat exakt mit der Arbeit derselben zu tun:

Im Spiegel 2/2013 war Ihre „Homestory“ zur E-Mobilität zu lesen. Darin stand folgender Satz:
„Vor allem die Batterie ist ein Umweltdesaster: Ihre Herstellung verschlingt so viel Energie, wie in 10.000 Liter Benzin steckt“
Für mich als Fahrradbauer, der fortwährend die Richtigkeit seines Tuns hinterfragt, eine bemerkenswerte Aussage. Wenn diese Zahl einigermaßen stimmt, bedeutet sie – zuendegedacht – das absehbare Ende der Massen-Automobilität. (…).

Die Menge der in Akkus bereits bei der Herstellung versenkten Energie ist entscheidend, ob eine Massen-E-Mobilität vom Stromnetz zu stemmen ist. Diese Thematik wird in den Medien weitgehend übergangen. Ich habe selber eine Zeit lang intensiver im www nach entsprechenden Zahlen gesucht. Es war fast nichts zu finden. Mir sind lediglich „vom Hörensagen“ Zahlen bekannt, die sich mit der Ihrigen decken. Im Netz tatsächlich zu finden waren nur Zahlen, die um das Zwanzigfache kleiner waren als Ihre. Allerdings darf man deren Veröffentlicher wohl einer Pro-E-Mobilität-Lobby zuordnen.

Es ist klar, was ich Sie nach Ihrem Artikel im Spiegel 10/2015  ein drittes Mal  fragen muss:
Ist der oben zitierte Satz aus Ihrer Homestory im Spiegel 2/2013 zu halten?
Wurde der Sachverhalt von der Spiegel-Dokumentationsabteilung überprüft und so freigegeben?
Lässt sich das Zustandekommen dieser Zahl dokumentieren?
Oder war diese Zahl doch nur mal eben flapsig hingeschrieben worden – und ist der Spiegel-Dokumentationsabteilung versehentlich „durch die Lappen“ gegangen?

Ich hoffe sehr auf eine Antwort. Sie gäbe Aufschluss darüber, ob ein wesentlicher Teil unserer Wirtschaft in eine fatal falsche Richtung läuft – oder eben auch nicht. (…).

(…).

ich grüße freundlich, Dieter Baumann
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Diesmal kam umgehend Antwort:
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Lieber Herr Baumann,

so, jetzt haben zwei Kollegen sich der Sache noch mal angenommen. Die Zahl „10000 Liter Benzin“ stammt aus dem Buch „Ökofimmel“ von Alexander Neubacher, S.59. Das war seinerzeit die Quelle. Nach Berechnungen der beiden Kollegen ist sie allerdings deutlich zu hoch.

Sie haben in verschiedenen Quellen folgendes gefunden:

Auf
http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-01/elektroauto-energiebilanz/seite-2
haben Sie zudem folgendes gefunden:
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Kumulierter Energieaufwand (KEA) einer Lithium-Manganoxid-Batterie:
83,5 GJ????Forschungsstelle für Energiewirtschaft, Endbericht der Forschungsstelle für  ?????Energiewirtschaft e.V. (FfE) zum Projekt: eFlott. Wissenschaftliche Analysen zur ????Elektromobilität. S. 175.

12800 Wh / kg Benzin??http://www.umweltbewusst-heizen.de/verkehr/Elektrofahrzeuge/Batterie/
????Energiedichte/Energiedichte-Akku.html

1 GJ ≈ 278 kWh??http://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%B6%C3%9Fenordnung_%28Energie%29

1 Liter Benzin ≈ 750 g
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83,5 x 278 kWh  =  23.213 kWh
23.213 kWh / 12,8 kWh  =  1813,5
1813,5 kg Benzin   ≈  2418 l Benzin

André Geicke, 9. April 2015
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„Das IFEU in Heidelberg gibt ungefähre Werte heraus: Demnach kann man für eine Kilowattstunde Batteriekapazität etwa 125 Kilogramm CO2-Emissionen ansetzen. Bei der Produktion des Nissan-Leaf-Stromspeichers mit 24 Kilowattstunden fallen also drei Tonnen CO2 an.“

Bei der Verbrennung von 1 Liter Benzin werden 2,333 kg CO2 freigesetzt.

3 Tonnen sind 3000 kg, lt. IFEU sind bei der Herstellung des Stromspeichers umgerechnet 1285 Liter Benzin benötigt worden, also auch deutlich weniger als die 10000 Liter im SPIEGEL.

Ich hoffe, dass hilft Ihnen weiter. Und entschuldigen Sie bitte nochmals, dass Ihre Anfrage nicht beantwortet wurde.

Schöne Grüße!
Cordt Schnibben
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Großes Lob für einen, der hier einen Fehler eingesteht!

Naja, so richtig nachvollziehen kann ich nicht alles. Vor allem kann unser mac hier den Mittelteil, ein „docx“ nur mit diesen Hieroglyphen „?“ und „%“ öffnen. Wenn ich es richtig verstehe, verkleinern sich die 10.000 Liter um das 8-fache, also fast eine Zehnerpotenz. Dann würden sich meine Zahl 12,5 Liter Benzin-Äquvivalen auf 100 Kilometer durch die Energie-“Abschreibung” des Akkus um das 8-fache verringern auf ca. 1,6 Liter. Der Energieverbrauch eines E-Smart wären dann diese 1,6 Liter + der Ladestrom. Dann wären wir in der Gegend von 2 Litern auf 100 km, das wäre ok.

Das Fazit dann wäre: allein vom Energieverbrauch her betrachtet ginge die E-Mobilität in Ordnung. Dann dürfte ich endlich meinen Widerstand gegen diese Technik aufgeben. Dann könnten wir wirklich guten Gewissens unsere BEATLs vertreiben.

Noch bleiben Zweifel. Die letzte Auslassung in meinem Brief an Herrn Schnibben ging so:
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(…). Dennoch, ich denke, eine Debatte über die Herstellenergie von Akkus wäre eine wichtige, die öffentlich geführt gehört. Drum möchte ich anregen, der Spiegel möge dieser Frage einmal auf den Grund gehen (wie kommt man an Stromrechnungen von Akku-Herstellern?). Vielleicht bringen Sie diesen Vorschlag ein in einer Redaktionskonferenz?
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Einlenken I: doch wieder Scheibenbremsen

Ungewöhnlich lange war hier nichts Neues zu lesen. Keine Zeit, zu viel Arbeit. Inzwischen gibt es einen Stau beim Mitteilungsbedürfnis. Der soll nun, wo sich’s gerade entspannt, zügig abgearbeitet werden.

Fangen wir an mit dem Grund des „hohen Arbeitsaufkommens“: die „Forschung“. Die vergangene – eigentlich eher ruhigere – Winterzeit war angereichert durch das Projekt, endlich wieder Aufnahmen zu entwickeln für aktuelle Scheibenbremsen mit Postmount-Standard. Man könnte das nennen: Einlenken I. Einlenken II wird folgen.

Vorangegangen war das – vorläufige – Einstellen der Weiterentwicklung an der  eigenen Trommelbremse. Wir sind einfach viel zu winzig, um so ein Produkt wirklich zu Ende zu entwickeln. Die Probleme blieben: das Quitschen, sowie unkontrollierbares Bremsverhalten durch Flugrost auf den Bremsoberflächen nach Nässe, das bis zum Blockieren reichen kann.

Nun kehren wir wieder zu den Scheibenbremsen zurück, an deren Entwicklung sicher Tausende Ingenieure arbeiteten. Natürlich verbauten wir Scheibenbremsen gleich am Anfang ihres Erscheinens – und haben schlechte Erfahrungen damit gemacht: teures Schönwetter-Spielzeug, das den Wintersalz nicht lange aushält. Ob sich diesbezüglich inzwischen etwas geändert hat?? Damals galt der Standard ISO 2000, damit bauten die Bremsen schön klein. Wir konnten die hintere sogar zwischen den Hinterbaustreben unterbringen. Im neuen Postmount-Standard geht sie nur noch außen drauf. Auch bei der klassik-Gabel gab’s Geometrie-Probleme zu lösen. Alles in allem ein Vierteljahr Entwicklungsarbeit, nun haben wir die Scheibenbremsen wieder, vorne + hinten, für alle Modelle.

iso_2000_hrpostmount_hr

Beim falter war’s eine zusätzliche Herausforderung. Bisher galt: falter mit Scheibenbremsen geht garnicht. Und es geht nun eben doch. Das war wieder einmal eine ambitionierte Entwicklung. Gabel und Hinterbau mussten geometrisch geändert werden: neue Vorrichtungen für geänderte Arbeitschritte. Nun dreht sich’s beim Falten um halbe Millimeter, ein erhöhter Anspruch an die Fertigungstoleranzen. Der Aufwand hat sich gelohnt. Der erste Versuchs-Scheibenfalter brachte es gleich zum neuen Liebling: nur das Nötigste dran, uralte (bei einer Oldie-AufBEATLung zurück-„geerbte“) Teile verbaut, unser Leichtester bisher, auch weil noch die Farbe fehlt (das soll noch eine Weile so bleiben, für weitere Versuche).

scheibenfalter

 

Scheibenbremsen sind schon fein – wenigstens jetzt, wo sie neu sind. Und wenigstens wenn’s trocken ist, bremsen sie wie Hechtsuppe. Bei Nässe sind sie aber auch „gewöhnungsbedürftig“. Da gibt’s dann auch Geräusche zwischen Quitschen und Brummen. Und die Bremswirkung ist verändert. Doch im Gegensatz zu unseren Trommelbremsen verringert sich die Bremswirkung lediglich: auf den Niro-Scheiben bildet sich kein tückischer Flugrost.

Die Initiations-Bremsung  ist bereits absolviert. Natürlich habe ich von Anfang an moderate Vollbremsungen geprobt. Aber eine richtige Notbremsung ist dann doch etwas anderes: Ein Kind, versteckt hinter zwei Kinderwagen-schiebenden Frauen, springt unvermittelt auf meine Fahrbahn. Ich stehe nach gefühlten fünf Metern, gebremst aus geschätzten 35 km/h. Der Lenker ist weit nach unten verdreht, ich habe mir irgend etwas in die Wade gerammt, es stinkt nach Gummi. Da hätte es zwei Tote geben können. Endlich haben wir das wieder beieinander: die vollbremstaugliche Radgeometrie (langer Radstand + tiefer Schwerpunkt) + vollbremstaugliche Bremsen. Auch unsere schnellen Elektrifizierten machen diese Bremsen vollends zum schlüssigen Produkt.

Auch zu lesen als eine Weiterführung des Themas „, news vom 16.06.2013.

unfalter war demnächst

Fast zwei Jahre gab es den nun schon. Geben tut’s ihn natürlich weiterhin. Nur sollten wir seinen Namen so langsam ins Positive wenden. Neulich waren wir bei einem „Kunstgespräch“ drauf gekommen: dieses „un“ hat eine kleine aber lange Tradition: mit fünfzehn gab es für mich nichts Schöneres als an sowas wie einer Fuge rumzukomponieren. Das Werk hieß dann – Selbstkritik-Fähigkeit war bereits vorhanden: Unfuge. Immerhin durfte es das „e“ hinten behalten: war ja auch als Plural lesbar!

Offenbar war der unfalter eine unbewusste Traditionsfortführung. Irgendwann bemerkt man dann doch: diese Abwertung ist garnicht angebracht, das Ding tut ja. Nur faltet’s halt nicht ganz so wie der falter. Das „un“ untertreibt aber deutlich.

Da war zunächst diese Idee: Die beiden Einfaltstufen – Schwinge und Sitz – kann er ja, nur das Umfalten des Rahmens nicht. Also, erste Namensidee: einfalter. Naja, hätte eine aufdringliche Nähe zur Einfalt, das wäre dann fast schon gelogen. Und den falter künftig umfalter zu nennen, wäre nicht wirklich geschickt wegen der Nähe zum Umfaller.

Dann vielleicht zweifalter, wenn er schon zwei Faltstufen kann. Auch nicht richtig passend, denn eigentlich kann er ja derer drei, wenn man den Lenkervorbau mitrechnet. Da gibt’s zudem einen lokalen Vorbehalt: Unser Landeskrankenhaus ist in Zwiefalten, da kommen die hin oder her, die nicht ganz richtig sind. Das passt ja nun nicht zu einem durch und durch Vernünftigen.

Und dreifalter? Um Himmels Willen, das geht natürlich garnicht: auf die Gefahr hin, all die zu vergraulen, die auf der ein- bis dreifältigen Christen-Droge hängengeblieben sind, bitte im Vergebung!

Dann doch – viel besser – vielfalter. Täte gesellschaftsbezüglich die angesagte Einstellung transportieren. Ist aber als technische Angabe inakzeptabel unkonkret: wieviel denn.

Das waren schon fast die bisherigen Namensideen, bis auf eine. Und dieser Name wäre gar nicht so ohne: wie wär’s mit fastfalter? Stimmt ja, faltet ja fast wie ein richtiger falter. Nett wäre zudem das: man kann das „fast“ natürlich „international“ interpretieren, also „schnell“. Es ist ja durchaus zutreffend: der uneinzweidreivielmehroderwenigerfalter kann genau die Schnellfaltstufen vom falter. Wenn man den nur eben schnell einigermaßen verkleinern muss, macht man genau das, und lässt die Rahmenfaltung sein. Indess, den falter generell international zu interpretieren, wäre eine grobe Fehlleistung. Der allwissende Kugel-Übersetzer meint dazu: stocken, wanken, zögern, stecken bleiben. Schnellzögerer??

Also fastfalter, wer bietet noch was? Bitte in den nächsten Tagen kundtun. Danach werden wir die Umtaufe einleiten. Das macht vor allem Komplikationen was diesen Ort angeht, die Homepage.

Die BEATL-Mania bricht wieder aus!

Wenigstens bei uns hier. Es ist in gewisser Weise ein Einknicken vor der real existierenden Menschheit. Was will man machen: Autoersatz, autofreie – motorfreie – Alltagsbewältigung, wen interessiert das noch? Künftige Mobilität funktioniert ja bekanntlich „CO2-neutral“ elektrisch, vor allem die künftigen megatonnenschwer akkubestückten Flieger werden genial!

Nach einer verschwiegenen Vorbereitungsphase haben wir nun auf der SPEZI den radnabel BEATL präsentiert. So, wie’s alle machen: schmuck auf einem Podest thronend. Und siehe da: man wird wieder wahrgenommen mit sowas.

Nun, was ist der BEATL? Es ist der Baumann-Elektro-All-Tags-Lieger. Man hat sich lange gegen die E-Bikes gewehrt. Warum plötzlich diese Wendung? Es gibt eine Begründung, die einen auch weiterhin gerade stehen lässt: E-Bikes sind schnell, darum müssen sie gute Bremsen haben. Wenn E-Bikes mit herkömmlicher Rahmengeometrie scharf gebremst werden, kommt es regelmäßig zum Überbremsen und den Stürzen über den Lenker: Kopf voraus. Wenn schon schnelle E-Bikes dann doch aus Sicherheitsgründen mit der Fahrzeuggeometrie des atl: langer Radstand + tiefer Schwerpunkt. Da geht kein Überbremsen. Fahrzeuggeometrie und schneller Antrieb, das passt zusammen.

E-Biker sind doch in erster Näherung Genießer. Warum dann nicht wirklich genießen? Warum sieht in Deutschland ein „Genießerrad“ immer noch aus wie vom Tour-de-France-Rad abgeleitet? Warum muss hierzulande alles dieses Image „sportlich“ bedienen! Das ist nicht überall auf der Welt so. Auf einem echten Genießerrad sollte man doch eher wirklich bequem sitzen wollen, und eben nicht mehr freiwillig diese Sportler-Zwangshaltung einnehmen. Liegeräder haben ja den Ruf, „schlecht am Berg“ zu sein. Da ist was dran, es trifft aber auf unsere atls am wenigsten zu (http://www.radnabel.com/atl-modelle/klassik/atl-klassik-eigenschaften/). Nun kann man diesem Einwand begegnen mit „dafür hat’s ja den Motor“, diese Sportler-Zwangshaltung braucht es also nicht wirklich. „Die Schönheit der Landschaft schon bergauf genießen“, könnte der passende Werbespruch heißen. Bequeme Haltung und Zusatzantrieb, auch das passt zusammen.

Das ist schon lange klar: Radnabel ist premium. Nur das kann man hierzulande immer noch herstellen. Und genauso ist auch der BEATL premium. Auch wenn er nicht den trendigen Bosch-Antrieb hat. Bosch will nicht, also wollen wir auch nicht. Wir sind sehr glücklich, dass es nun mit dem chinesischen Bafang-Motor einen seriösen Tretlagerantrieb gibt, der um das herkömmliche Tretlager baut. Dagegen leistete sich Bosch binnen dreier Jahre bereits zwei inkompatible Schnittstellen Rahmen-Antrieb. Unsere ältesten atls sind mittlerweile 25 Jahre alt, sie sind alle nach wie vor im Einsatz. Da will man doch keine Sonderrahmen produzieren, die nach wenigen Jahren Müll sind, nur weil dafür keine Antriebe mehr erhältlich sind. Auch will man sich nicht wirklich in Sachen Akku von denen abhängig machen: es ist ein dummer Trick, einen Teil der Steuerung dort im Akku unterzubringen, um damit jegliche anderweitigen Kombinationen – zB mit wirklichem Premium-Akku – zu verunmöglichen. Und dann noch dieser Popanz um die „individuelle Software“ – die sich offenbar alles merkt: Totale Kontrolle, wie beim Auto. Nein, das geht auch schlichter. Bafang-Antrieb und atl, auch das passt.

Hier der momentane BEATL-Flyer:

flyer_beatl

Der neue Komfort-Sitz ist näher beschrieben auf http://www.radnabel.com/zubehoer/atl-klassik-zubehoer/.

Mehr zum BEATL auf  http://www.radnabel.com/atl-modelle/elektro/.

„Heimweg durchs Piratenmeer“

So stand’s gestern im Lokalblatt. Nachdem sie bereits einen guten Monat wieder zuhause sind, wurde heute dieser Abschlussbericht abgedruckt. 2014.04.02

Plötzlich stehen sie hier Schlange und wollen alle solche Räder haben – sollte man meinen.

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Post aus Hong Kong

Kam gestern, war immerhin zwölf Tage unterwegs: im Flieger. Unsere zwei hatten an dieser Distanz ein Dreivierteljahr ihr Vergnügen – sozusagen. Sie haben’s also geschafft, ich freu mich mit. Und die Räder gibt’s auch noch. Tiefen Dank für das Vorschussvertrauen und den Mut, dass Ihr Euch mit solchen – leider immer noch gar nicht allgegenwärtigen – Fahrzeugen so weit in die Fremde gewagt habtue_hong_kongt. Auch ich bin froh, dass sie so gut durchgehalten haben. Wenn man den Berichten (gell, neue Homepage: clickt auf „reise“ dann stehen unter dieser news die älteren zum Thema, da gibt’s den Link zum Reiseblog schon mehrfach) glaubt und nichts überlesen hat, dann waren fünf Platten auf zweimal 12612 Kilometer alles an Voplattenrfällen?? Auf halber Strecke hatten wir im Iran einen Kettenwechsel organisiert. Wir hatten immer mal Mailkontakt. Und jetzt also diese schöne Karte: selbergemacht, eindeutig. Der rote Strich ist in echt ein roter Faden, an dem die Crew hin und her fahren kann. Scheint als habe die fernöstliche Couvert-Verschlusssicherung inspiriert. Zurück geht’s inzwischen auf einem Containerschiff. Das werden sicher noch einmal spannende Erlebnisse und Einsichten. ZB die da, steht frisch im Reiseblog (sowas macht mich immer hellwach):

„noch vor fuenf jahren sind alle containerschiffe immer volle leistung gefahren, bis zu 24 knoten schnell. seit „die krise“ kam und die spritpreise hoch sind, sinds nur noch 18 bis 20. der verbrauch ist dadurch von 250 auf 100 tonnen pro tag runtergegangen, ein hoch auf die krise!“

Dann bis die Tage!

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Die neue Homepage

Öffentlich bedanken möchte ich mich beim Ivan, Freund und Radnabler in Freiburg. Er hat in den letzten Wochen diese neue Homepage erstellt. Hat dafür viel Freizeit seiner Kinderauszeit verwendet. Hat es durchgezogen, auch als das Projekt viel aufwendiger wurde als gedacht. Entstanden ist eine Homepage technisch auf der Höhe der Zeit. Große Vorteile bietet die Multi-Verlinkung, die einen souverän durch die Seite leitet. Vor allem bei den news ist dies hilfreich. Die einzelnen Beiträge sind nun auch thematisch sortiert. Fein ist auch die allgemeine Suchfunktion, die Lupe rechts oben. Sie findet alle Beiträge mit den eingegebenen Zeichenfolgen.

Zur Übergabe gab es einen langen Einführungslehrgang in Multimedia. Auch das war was Neues. Die Techniken zum Bestücken der Seite sind viel einfacher als das, was wir bisher nutzten. Das alte, archaische Wissen kann man nun vergessen, ist auch ein bissle schade drum. Und das Neue muss man dann doch erst erlernen und üben: machen wir.

Mithilfe ausdrücklich erbeten: wenn wer Fehler findet oder – konstruktiv – kritisieren möchte, bitte mitteilen. Vielleicht schon an die neue Mail-Adresse im Impressum.

Und Ivan, nochmal großen Firmendank!

Bei den Chinesen

Heute berichtet unsere Zeitung wieder von den Beiden aus der news vom 30.03.2013. Sie sind schon da: in China! 20131106Tolles Bild, anscheinend sind unsere Alpen nix Besonderes. Überhaupt, diese Vielfalt, die sie beschreiben in ihrem Blog http://www.radeln-fuers-bleiberecht.org/. Doch ganz schön groß, der Planet. Und dennoch ist es möglich so weit zu gelangen allein mit eigener Muskelkraft. Ob ich sowas vielleicht auch nochmal erlebe? Bis dahin: uneingeschränkter Neid!

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