unfalter war demnächst

Fast zwei Jahre gab es den nun schon. Geben tut’s ihn natürlich weiterhin. Nur sollten wir seinen Namen so langsam ins Positive wenden. Neulich waren wir bei einem „Kunstgespräch“ drauf gekommen: dieses „un“ hat eine kleine aber lange Tradition: mit fünfzehn gab es für mich nichts Schöneres als an sowas wie einer Fuge rumzukomponieren. Das Werk hieß dann – Selbstkritik-Fähigkeit war bereits vorhanden: Unfuge. Immerhin durfte es das „e“ hinten behalten: war ja auch als Plural lesbar!

Offenbar war der unfalter eine unbewusste Traditionsfortführung. Irgendwann bemerkt man dann doch: diese Abwertung ist garnicht angebracht, das Ding tut ja. Nur faltet’s halt nicht ganz so wie der falter. Das „un“ untertreibt aber deutlich.

Da war zunächst diese Idee: Die beiden Einfaltstufen – Schwinge und Sitz – kann er ja, nur das Umfalten des Rahmens nicht. Also, erste Namensidee: einfalter. Naja, hätte eine aufdringliche Nähe zur Einfalt, das wäre dann fast schon gelogen. Und den falter künftig umfalter zu nennen, wäre nicht wirklich geschickt wegen der Nähe zum Umfaller.

Dann vielleicht zweifalter, wenn er schon zwei Faltstufen kann. Auch nicht richtig passend, denn eigentlich kann er ja derer drei, wenn man den Lenkervorbau mitrechnet. Da gibt’s zudem einen lokalen Vorbehalt: Unser Landeskrankenhaus ist in Zwiefalten, da kommen die hin oder her, die nicht ganz richtig sind. Das passt ja nun nicht zu einem durch und durch Vernünftigen.

Und dreifalter? Um Himmels Willen, das geht natürlich garnicht: auf die Gefahr hin, all die zu vergraulen, die auf der ein- bis dreifältigen Christen-Droge hängengeblieben sind, bitte im Vergebung!

Dann doch – viel besser – vielfalter. Täte gesellschaftsbezüglich die angesagte Einstellung transportieren. Ist aber als technische Angabe inakzeptabel unkonkret: wieviel denn.

Das waren schon fast die bisherigen Namensideen, bis auf eine. Und dieser Name wäre gar nicht so ohne: wie wär’s mit fastfalter? Stimmt ja, faltet ja fast wie ein richtiger falter. Nett wäre zudem das: man kann das „fast“ natürlich „international“ interpretieren, also „schnell“. Es ist ja durchaus zutreffend: der uneinzweidreivielmehroderwenigerfalter kann genau die Schnellfaltstufen vom falter. Wenn man den nur eben schnell einigermaßen verkleinern muss, macht man genau das, und lässt die Rahmenfaltung sein. Indess, den falter generell international zu interpretieren, wäre eine grobe Fehlleistung. Der allwissende Kugel-Übersetzer meint dazu: stocken, wanken, zögern, stecken bleiben. Schnellzögerer??

Also fastfalter, wer bietet noch was? Bitte in den nächsten Tagen kundtun. Danach werden wir die Umtaufe einleiten. Das macht vor allem Komplikationen was diesen Ort angeht, die Homepage.